Ein dickes Märchenbuch
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Aussehen
Ein in Leder eingebundenes Maerchenbuch. Vorne drauf steht in grossen Lettern: Rotkaeppchen.
Informationen
ⓘKann von einem Seher oder Alchemisten bestimmt werden, wenn keines gesetzt ist, wird Unbekannt angegeben. Nur der Alchemist kann bestimmen, welches Metall auch Gold, Silber, Quecksilber, Kupfer, Eisen, Zinn und Blei beinhaltet.Material: | Papier |
ⓘKann von jedem bestimmt werden, eine genaue Anleitung (auch für Seher) nter Forschen im Inhaltsverzeichnis unter Gewicht. Generell gilt zu beachten, es gibt Gegenstände die stapeln, das Gewicht (damit Volumenverbrauch) bei stapelbaren Gegenständen verhält sich anders, je nach Menge.Gewicht: |
1 (sehr leicht) |
ⓘKann von jedem bestimmt werden, eine genaue Anleitung unter Forschen im Inhaltsverzeichnis unter Licht.Licht: | 0 (leuchtet nicht) |
ⓘKann von einem Alchemisten bestimmt werden, allerdings leitet sich die Brennbarkeit oft von dem gesetzten Material ab, z.b. Holz brennt, Textil brennt, Bein brennt nicht.Brennbar: | ja |
ⓘKann von einem Alchemisten bestimmt werden, allerdings leitet sich die Schwimmbarkeit oft von dem gesetzten Material ab, z.b. Holz schwimmt, Textil schwimmt nicht, Bein schwimmt nicht.Schwimmt: | ja |
Fundort
Im Regal der Freihandbibliothek auf dem Campusgelände der Universität Stuttgart.
Inhalt
Die Geschichte von Rötkäppchen.
Faksimile
Rotkaeppchen Es war einmal eine kleine suesse Dirne, die hatte jedermann lieb, der sie nur ansah, am allerliebsten aber ihre Grossmutter, die wusste gar nicht, was sie alles dem Kinde geben sollte. Einmal schenkte sie ihm ein Kaeppchen von rotem Sammet, und weil ihm das so wohl stand und es nichts anders mehr tragen wollte, hiess es nur das Rotkaeppchen. Eines Tages sprach seine Mutter zu ihm: "Komm, Rotkaeppchen, da hast du ein Stueck Kuchen und eine Flasche Wein, bring das der Grossmutter hinaus; sie ist krank und schwach und wird sich daran laben. Mach dich auf, bevor es heiss wird, und wenn du hinauskommst, so geh huebsch sittsam und lauf nicht vom Weg ab, sonst faellst du und zerbrichst das Glas, und die Grossmutter hat nichts. Und wenn du in ihre Stube kommst, so vergiss nicht, guten Morgen zu sagen, und guck nicht erst in alle Ecken herum." "Ich will schon alles gut machen", sagte Rotkaeppchen zur Mutter und gab ihr die Hand darauf. Die Grossmutter aber wohnte draussen im Wald, eine halbe Stunde vom Dorf. Wie nun Rotkaeppchen in den Wald kam, begegnete ihm der Wolf. Rotkaeppchen aber wusste nicht, was das fuer ein boeses Tier war, und fuerchtete sich nicht vor ihm. "Guten Tag, Rotkaeppchen", sprach er. "Schoenen Dank, Wolf." "Wo hinaus so frueh, Rotkaeppchen?" "Zur Grossmutter." "Was traegst du unter der Schuerze?" "Kuchen und Wein: gestern haben wir gebacken, da soll sich die kranke und schwache Grossmutter etwas zugut tun und sich damit staerken." "Rotkaeppchen, wo wohnt deine Grossmutter?" "Noch eine gute Viertelstunde weiter im Wald, unter den drei grossen Eichbaeumen, da steht ihr Haus, unten sind die Nusshecken, das wirst du ja wissen", sagte Rotkaeppchen. Der Wolf dachte bei sich: "Das junge zarte Ding, das ist ein fetter Bissen, der wird noch besser schmecken als die Alte: du musst es listig anfangen, damit du beide erschnappst." Da ging er ein Weilchen neben Rotkaeppchen her, dann sprach er: "Rotkaeppchen, sieh einmal die schoenen Blumen, die ringsumher stehen, warum guckst du dich nicht um? Ich glaube, du hoerst gar nicht, wie die Voeglein so lieblich singen? Du gehst ja fuer dich hin, als wenn du zur Schule gingst, und ist so lustig haussen in dem Wald." Rotkaeppchen schlug die Augen aut, und als es sah, wie die Sonnenstrahlen durch die Baeume hin und her tanzten und alles voll schoener Blumen stand, dachte es: "Wenn ich der Grossmutter einen frischen Strauss mitbringe, der wird ihr auch Freude machen; es ist so frueh am Tag, dass ich doch zu rechter Zeit ankomme", lief vom Wege ab in den Wald hinein und suchte Blumen. Und wenn es eine gebrochen hatte, meinte es, weiter hinaus staende eine schoenere, und lief darnach, und geriet immer tiefer in den Wald hinein. Der Wolf aber ging geradeswegs nach dem Haus der Grossmutter und klopfte an die Tuere. "Wer ist draussen?" "Rotkaeppchen, das bringt Kuchen und Wein, mach auf." "Drueck nur auf die Klinke", rief die Grossmutter, "ich bin zu schwach und kann nicht aufstehen. " Der Wolf drueckte auf die Klinke, die Tuere sprang auf, und er ging, ohne ein Wort zu sprechen, gerade zum Bett der Grossmutter und verschluckte sie. Dann tat er ihre Kleider an, setzte ihre Haube auf, legte sich in ihr Bett und zog die Vorhaenge vor. Rotkaeppchen aber war nach den Blumen herumgelaufen, und als es so viel zusammen hatte, dass es keine mehr tragen konnte, fiel ihm die Grossmutter wieder ein, und es machte sich auf den Weg zu ihr. Es wunderte sich, dass die Tuere aufstand, und wie es in die Stube trat, so kam es ihm so seltsam darin vor, dass es dachte: "Ei, du mein Gott, wie aengstlich wird mir's heute zumut, und bin sonst so gerne bei der Grossmutter!" Es rief "Guten Morgen", bekam aber keine Antwort. Darauf ging es zum Bett und zog die Vorhaenge zurueck: da lag die Grossmutter und hatte die Haube tief ins Gesicht gesetzt und sah so wunderlich aus. "Ei, Grossmutter, was hast du fuer grosse Ohren!" "Dass ich dich besser hoeren kann." "Ei, Grossmutter, was hast du fuer grosse Augen!" "Dass ich dich besser sehen kann." "Ei, Grossmutter, was hast du fuer grosse Haende" "Dass ich dich besser packen kann." "Aber, Grossmutter, was hast du fuer ein entsetzlich grosses Maul!" "Dass ich dich besser fressen kann." Kaum hatte der Wolf das gesagt, so tat er einen Satz aus dem Bette und verschlang das arme Rotkaeppchen. Wie der Wolf sein Geluesten gestillt hatte, legte er sich wieder ins Bett, schlief ein und fing an, ueberlaut zu schnarchen. Der Jaeger ging eben an dem Haus vorbei und dachte: "Wie die alte Frau schnarcht, du musst doch sehen, ob ihr etwas fehlt. " Da trat er in die Stube, und wie er vor das Bette kam, so sah er, dass der Wolf darin lag. "Finde ich dich hier, du alter Suender", sagte er, "ich habe dich lange gesucht. " Nun wollte er seine Buechse anlegen, da fiel ihm ein, der Wolf koennte die Grossmutter gefressen haben und sie waere noch zu retten: schoss nicht, sondern nahm eine Schere und fing an, dem schlafenden Wolf den Bauch aufzuschneiden. Wie er ein paar Schnitte getan hatte, da sah er das rote Kaeppchen leuchten, und noch ein paar Schnitte, da sprang das Maedchen heraus und rief: "Ach, wie war ich erschrocken, wie war's so dunkel in dem Wolf seinem Leib!" Und dann kam die alte Grossmutter auch noch lebendig heraus und konnte kaum atmen. Rotkaeppchen aber holte geschwind grosse Steine, damit fuellten sie dem Wolf den Leib, und wie er aufwachte, wollte er fortspringen, aber die Steine waren so schwer, dass er gleich niedersank und sich totfiel. Da waren alle drei vergnuegt; der Jaeger zog dem Wolf den Pelz ab und ging damit heim, die Grossmutter ass den Kuchen und trank den Wein, den Rotkaeppchen gebracht hatte, und erholte sich wieder, Rotkaeppchen aber dachte: "Du willst dein Lebtag nicht wieder allein vom Wege ab in den Wald laufen, wenn dir's die Mutter verboten hat." Es wird auch erzaehlt, dass einmal, als Rotkaeppchen der alten Grossmutter wieder Gebackenes brachte, ein anderer Wolf ihm zugesprochen und es vom Wege habe ableiten wollen. Rotkaeppchen aber huetete sich und ging gerade fort seines Wegs und sagte der Grossmutter, dass es dem Wolf begegnet waere, der ihm guten Tag gewuenscht, aber so boes aus den Augen geguckt haette: "Wenn's nicht auf offner Strasse gewesen waere, er haette mich gefressen." "Komm", sagte die Grossmutter, "wir wollen die Tuere verschliessen, dass er nicht herein kann." Bald darnach klopfte der Wolf an und rief: "Mach auf, Grossmutter, ich bin das Rotkaeppchen, ich bring dir Gebackenes." Sie schwiegen aber still und machten die Tuere nicht auf: da schlich der Graukopf etlichemal um das Haus, sprang endlich aufs Dach und wollte warten, bis Rotkaeppchen abends nach Haus ginge, dann wollte er ihm nachschleichen und wollt's in der Dunkelheit fressen. Aber die Grossmutter merkte, was er im Sinn hatte. Nun stand vor dem Haus ein grosser Steintrog, da sprach sie zu dem Kind: "Nimm den Eimer, Rotkaeppchen, gestern hab ich Wuerste gekocht, da trag das Wasser, worin sie gekocht sind, in den Trog." Rotkaeppchen trug so lange, bis der grosse, grosse Trog ganz voll war. Da stieg der Geruch von den Wuersten dem Wolf in die Nase, er schnupperte und guckte hinab, endlich machte er den Hals so lang, dass er sich nicht mehr halten konnte und anfing zu rutschen: so ruschte er vom Dach herab, gerade in den grossen Trog hinein, und ertrank. Rotkaeppchen aber ging froehlich nach Haus, und tat ihm niemand etwas zuleid.