Ein Märchenbuch

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Aussehen

Ein Buch in weissem Leder mit Goldpraegung:

< Das Maerchen von Ariadne und ihren Schwestern >
Verfasst von Caradhras im Jahre 18 nach Genesis.

Informationen

Kann von einem Seher oder Alchemisten bestimmt werden, wenn keines gesetzt ist, wird Unbekannt angegeben. Nur der Alchemist kann bestimmen, welches Metall auch Gold, Silber, Quecksilber, Kupfer, Eisen, Zinn und Blei beinhaltet.Material: Papier
Kann von jedem bestimmt werden, eine genaue Anleitung (auch für Seher) nter Forschen im Inhaltsverzeichnis unter Gewicht.

Generell gilt zu beachten, es gibt Gegenstände die stapeln, das Gewicht (damit Volumenverbrauch) bei stapelbaren Gegenständen verhält sich anders, je nach Menge.
Gewicht:
2 (leicht)
Kann von jedem bestimmt werden, eine genaue Anleitung unter Forschen im Inhaltsverzeichnis unter Licht.Licht: 0 (leuchtet nicht)
Kann von einem Alchemisten bestimmt werden, allerdings leitet sich die Brennbarkeit oft von dem gesetzten Material ab, z.b. Holz brennt, Textil brennt, Bein brennt nicht.Brennbar: ja
Kann von einem Alchemisten bestimmt werden, allerdings leitet sich die Schwimmbarkeit oft von dem gesetzten Material ab, z.b. Holz schwimmt, Textil schwimmt nicht, Bein schwimmt nicht.Schwimmt: ja

Fundort

Inhalt

Die Geschichte von Ariadne und ihren Schwestern.

Faksimile

Die Geschichte von Aridane und ihren Schwestern

(gewidmet meiner liebsten Enkelin Hime)


Es war ein Mal, wie koennte es auch anders sein, ein Prinz in einem grossen,
reichen und schoenen Koenigreich. Der Prinz war das einzige Kind des schon
alten und weisen Koenigs. Man konnte also schon voraussehen, dass der Prinz 
bald die Nachfolge des Koenigs antreten wuerde.
Die Aufgabe eines jeden Prinzen ist es, wie ihr ja alle wisst, sich eine
holde, ehrenwerte und schoene Frau zu suchen, diese zu heiraten und fuer
die Thronnachfolge zu sorgen. 
Nun hatte der Prinz aber noch keine gefunden, die ihm so sehr gefallen hatte
und er streifte immer noch im Land umher auf der Suche nach einer Braut.
Eines Abends war er auf dem Heimweg in sein Schloss. Es war schon spaet und
er entschloss sich, Halt zu machen und erst am naechsten Tage weiterzureiten.
Er hielt also an einem grossen und schoenen Besitz an und verlangte dort
nach Kost und Logis, selbstverstaendlich frei, denn er war ja der Prinz dieses
Landes.
Der reiche Gutsbesitzer nahm ihn auch gerne in sein Haus auf, denn er wusste 
um die Pflichten des Prinzen und hoffte, eine seiner drei schoenen Toechter
wuerden dem Prinzen ins Auge fallen.
Die aeltesten zwei waren Toechter seiner ersten Frau, beide blondhaarig und
sehr huebsch. Seine erste Frau war auf dem Kindbett gestorben.
Die Juengste war die Tochter seiner zweiten Frau, mit schwarzen langen Haaren,
einem freundlichen Wesen und insgesamt eine wirkliche Schoenheit. Ihre Mutter
starb bei einem tragischen Jagdunfall und seither war der Gutsbesitzer unver-
heiratet geblieben.
Und wie das im Leben nun mal so ist, waren die zwei aelteren Schwestern neidisch
auf die Schoenheit und beinahe vollendete Guete der Juengsten, Aridane genannt.


Aber zurueck zu unserem Prinz:
Als er des Abends im Haus speiste, machten ihm die drei Schwestern ihre
Aufwartung. Der Prinz gefiel ihnen sehr und sie taten alles, na ja, beinahe
alles, um ihm zu Gefallen zu sein. Die drei Frauen gefielen dem Prinzen auch
sehr, darum kuesste er sie beim Abschied auf den Mund und versprach ihnen, 
wieder mal von sich hoeren zu lassen. Aber wie das mal nun so ist mit den
Prinzen, staendig haben sie etwas Anderes zu tun. Und so liess der Prinz 
tagelang, wochenlang und monatelang nichts von sich hoeren.
Die drei Schwestern aber beschlossen voller Glueck ueber den Kuss, irgendein
Geluebde einzuhalten bis dass der Prinz wieder vorbeikaeme. Die zwei aelteren
Schwestern wollten sich solange nicht das Gesicht waschen, denn der Kuss 
brannte ihnen noch in der Erinnerung auf dem Mund, und solch was Schoenes
wollten sie nicht einfach abwaschen. Aridane beschloss aber, keinen Mann mehr
anzuschauen ausser ihrem Herrn Vater, denn sie wollte das edle Bild des
Prinzen rein in ihrem Herzen und Gedaechtnis halten.
Die Zeit verging und verging, und die Schwestern trauten sich nicht, ihr
Geluebde zu brechen. Die Verbindung der drei Schwester zu den anderen
Menschen in der Bekanntschaft riss immer mehr ab, denn die eine wollte
nirgends mehr sein, wo auch Maenner waren und die zwei anderen Schwestern
mit ihren ungewaschenen Gesichtern waren auch nicht mehr so hochangesehen bei
den Nachbarn, Bekannten und Freunden.


Just ein Jahr und einen Tag nach dieser ersten Uebernachtung ritt der Prinz
wieder im Lande umher. Und genau wie in jener Nacht war er wieder zu spaet
unterwegs und musste unterwegs uebernachten.
Und da er erstens immer noch unverheiratet und zweitens in der Naehe des
grossen Gutshofes war, erinnerte er sich wieder an die drei Frauen und er
beschloss, dort zu uebernachten.
Genau wie das erste Mal wurde er wieder herzlich aufgenommen. Und genau wie
beim ersten Mal warteten ihm die drei Schwestern wieder auf, um ihm zu Gefallen
zu sein. Er erschrak aber ob der ungewaschenen aelteren zwei Schwestern.
Die Juengste aber erschien in Begleitung ihrer Schwestern schoen wie eine
leuchtende Blume inmitten einer gruenen Wiese, wie eine weisse Rose auf einem
Seerosenblatt inmitten eines klaren Teichs schwimmend. Und mit ihrer Schoenheit
bezauberte sie den Prinzen so sehr, dass er an nichts anderes als sie denken
konnte und er beschloss, sie zu heiraten. Aridane war ueberwaeltigt von dieser
Gunst des Prinzen und willigte in die Heirat sofort beglueckt ein.
Bald darauf wurde die Hochzeit mit grossen Essen, teuren Tanzbaellen und 
verschwenderischer Pracht gefeiert.

Aridanes Schwestern aber wurden sehr eifersuechtig, da keine von ihnen den
Prinzen zum Gemahl bekam. Vordergruendig aber taten sie scheinheilig und so,
als ob nichts gewesen sei. Hintenrum aber versuchten sie mit lauter 
Kleinigkeiten Aridane bei ihrem Gemahl in Misskredit zu bringen.
Dem Prinz wurde immer klarer, dass die Schwestern versuchten, ihre Schwester
zu aergern und sie in negativem Licht erscheinen lassen wollten. Eines Tages
wurde es ihm zu viel und er liess die boesen Schwestern ins Gefaengnis werfen. 
Ein paar Tage spaeter fand dann die Gerichtsverhandlung statt. Die Schwestern
wurden wegen Eifersucht und missguenstigem Verhalten angeklagt und auch 
schuldig gesprochen. Der Prinz persoenlich sprach dann letztendlich das
Urteil, und da Aridane fuer ihre Schwestern ausgesagt hatte und nicht gegen
sie, wurde das urspruenglich haertere Urteil abgeschwaecht in ein anderes
Urteil.
Die Schwestern wurden dazu verdammt, soweit wie moeglich von ihrer Schwester
entfernt zu wohnen und dort auch zu leben. Ausserdem musste jede von ihnen
einen bestimmten Mann aus niederstem Stande heiraten, die eine einen Kuhhirten
und die anderen einen Ziegenhirten. Das Urteil wurde sofort vollstreckt und
die Schwestern wurden fortgeschickt.


Aridane aber lebte am Anfang gluecklich mit ihrem Prinzen zusammen in dem
grossen und weitlaeufigen Schloss zusammen. Nach einer Weile aber merkte sie,
dass der der Prinz sie nur wegen ihrer Schoenheit geheiratet hatte und ihre
Liebe zu ihm nahm ab. Sie beschloss, eine Weile zu verreisen und hinterliess
nur eine kleine Nachricht fuer ihren Gemahl.
Zuerst wusste sie nicht, wohin sie mit ihrer Kutsche fahren sollte, aber dann
wurde ihr immer mehr bewusst, dass sie zu ihren Schwestern wollte, um diese
endlich mal wieder zu sehen, denn sie hatte frueher ein sehr gutes Verhaeltnis
zu ihren Schwestern gehabt.
Diese nahmen sie dann auch mit offenen Armen auf und freuten sich sehr ueber
den unerwarteten Besuch. Trotz Zeiten voller Muehsal und Kummer war es den
zwei Schwestern immer besser gegangen, denn die einfachen Maenner, die sie
heiraten mussten, stellten sich als liebevolle und freundliche Menschen heraus
und sie wurden gluecklich mit ihnen.
Trotz all ihrem Geld war Aridane nicht so gluecklich wie ihre Schwestern. Sie
entschloss sich, eine Weile bei ihren Schwestern zu bleiben und dort nachzu-
sinnen ueber den Inhalt des Lebens und wie sie ihr jetziges Leben weiter-
fuehren sollte.
Sie fuehlte sich dort sehr wohl und ihren Schwestern und deren Ehemaenner
waren sehr freundlich und offen zu ihr. Wie es in dieser laendlichen Gegend
ueblich war, feierten die Menschen dort frohe Feste, einfach und doch voll
ueberquellender Freude ueber das Leben.
Niemand ausser ihren Schwestern wusste, dass Aridane die Prinzessin war,
geschweige denn von hohem Rang und Ansehen. Und so konnte sie froehlich
mitfeiern und viele nette Leute kennenlernen.

Unter diesen war auch ein Schafhirte, zu dem Aridane grosses Zutrauen gewann 
und dem sie half bei seiner Arbeit und mit ihm in der Gegend herumwanderte. 
Aber irgendwann musste auch sie wieder zurueck zu ihrem Mann und sie verab-
schiedete sich schweren Herzens von den Menschen, die sie kennengelernt hatte.
Zuhause im Schloss wurde sie sehr kuehl empfangen und ihr Gemahl machte ihr
eine kleine Szene. Da erkannte sie endgueltig, dass sie nicht ins Schloss ge-
hoerte und der Prinz nicht der Gemahl waere, den sie haben wollte und der zu
ihr passte.
Eines Tages wurde es ihr zuviel und kurzentschlossen reiste sie incognito zu
ihren Schwestern. Dort wurde sie wieder mit offenen Armen aufgenommen und
blieb von da an bei ihren Schwestern. Den Schafhirten aber lernte sie so gut 
kennen, dass sie schliesslich merkte, dass er der richtige Mann fuer ihr
Leben war und sie heiratete ihn schliesslich. Beide wurden gluecklich mit-
einander und die drei Schwestern wurden mit ihren Ehemaennern zusammen eine
grosse Familie. Von dem Schmuck und den Kleidern, die Aridane noch bei sich
getragen hatte, konnten sie sorgenfrei leben, einfach und doch gluecklich.
Aridane erlernte schliesslich den Beruf ihres Mannes und huetete gemeinsam mit
ihm Schafe bis ans Ende ihres Lebens.
Ihr Prinzgemahl aber sah sie nie wieder und blieb trotz seines Reichtums so
ungluecklich wie vorher und lernte nie wahre Liebe erkennen und schaetzen.

Ente

Und die Moral von der Geschicht?
Die weiss ich nicht. :-)

                (c) Caradhras 1993